Tag-Archiv | Lomography

Fotomarathon III // Endspurt am Elbufer (mit Seifenblasen und Steinen!) und mein Fazit

Ein geschäftiges Wochenende ist vorbei und es wird Zeit für den letzten Bericht zum Fotomarathon. Die beiden vorhergehenden findet ihr hier (Fotomarathon I: Von Startschwierigkeiten, Viel-zu-Viel-Belichtungen und Putten-Selfies) und hier (Fotomarathon II: Noch mehr Statuen, noch mehr Unfälle und die Banksys von Dresden).

Wie bereits angedeutet ging es, nachdem wir eine Runde durch die Neustadt gedreht hatten, mit den letzten Themen im Gepäck unter beständigen Diskussionen, wie wir diese umsetzen könnten und wann eine geisterhafte Doppelbelichtung am besten passen würde, in Richtung Elbufer. Auf dem Weg dahin legten wir noch einen kurzen Stopp in einem Spielzeugladen ein – Seifenblasen gehen schließlich immer (nachdem das Luftschlangen- und Wunderkerzen-Pulver vereits verschossen war :D). Die hielten dann auch gleich für mein Bild zum Thema „Abgehoben“ her. Das Ganze muss ganz schön lustig ausgesehen haben, denn es hat ziemlich lang gedauert, bis ich den passenden Ausschnitt und Winkel gefunden hatte und Michi dann auch noch in die passende Richtung gepustet hat.

07_174
IMG_20160511_0016 Kopie

Danach verloren wir auf der Suche nach Geygers „Bogenschützen“ kurz die Orientierung und – ha, mal wieder – durch eine zweite Belichtung noch dazu das dort entstandene Bild. Immerhin habe ich mit der LC-A quasi das Making-of festgehalten:

IMG_20160511_0013 Kopie
IMG_20160511_0014 Kopie
Danach stolperten wir eigentlich kreuz und quer an der Elbe und im Rosengarten herum, um die letzten Bilder zu schießen. Die Themen „Theatralisch“ und „Ostentativ“ erledigte ich in einem Zug mithilfe der grazilen Statue „Genesung“ von Felix Pfeifer, die ich nicht das erste Mal vor der Kamera hatte.

08_174
Tja, und was ist nun ostentativ? Das mussten wir erstmal googlen („so, dass etwas betont auffällig ist und mit Absicht getan wird“), so richtig fiel uns aber nichts ein. Michi hat sich schließlich ostentativ in mein Bild geworfen (unterstützt durch die natürlich ostentativ eingesetzte Unschärfe!), das eigentlich erst mit dem vorherigen Bild gut wirkt. Um das zu verdeutlichen, hab ich euch da mal ein GIF gebastelt:

09_174
Ob damit das Thema nun getroffen ist, weiß ich bis jetzt noch nicht. Aber es kann halt auch nicht alles passen, ne? Beim letzten Bild zum Thema „Nicht normal“ habe ich schließlich meine oben erwähnte Idee mit der Geister-Doppelbelichtung umgesetzt und: das ist mein absolutes Lieblingsbild (neben dem schiefgegangenen ersten Bild).

10_174

Ich hätte nie gedacht, dass das Bild was wird, denn hier hab ich bei der ersten (von eigentlich zwei, schließlich aber drei) Doppelbelichtungen den Splitzer vergessen abzunehmen, sodss die obere Hälfte nun ein bisschen hell ist. Aber das unterstützt ja die Unsichtbarkeitswirkung meines Superhelden und gerade Hell-Dunkel- und Nah-Fern-Kontrast gefallen mir an diesem Bild besonders gut. Ich maaaag es! Und das waren übrigens nicht die einzigen Steine, die dekorativ an der Elbe rumlagen:

IMG_20160511_0015 Kopie
Nachdem wir dann endlich alle Bilder im Kasten und noch eine gute Stunde Zeit hatten, machten wir uns auf den Weg zur Bahn und fuhren in Richtung Bühlau, um bei den Lingnerterrassen unsere Filme abzugeben. Dort trudelte nach und nach das ganze Fotovolk ein und genoß – nach wie vor bei schönstem Sonnenschein – den Feierabend mit einem grandiosen Blick auf Dresden.

IMG_20160511_0025 Kopie
IMG_20160511_0024 Kopie
IMG_20160511_0027 Kopie

Goodiebags und (für die analogen Starter) ein paar Kodak-Filme gab’s zum Schluss schließlich auch noch, aber das Schönste war, den Film nach einem zwar anstrengenden, aber tollen Tag in die Hände des Orga-Teams zu übergeben. Wir brachen dann alsbald wieder auf, schlichen vorher aber noch über das Gelände des benachbarten Schloss‘ Eckberg.

IMG_20160511_0031 Kopie
IMG_20160511_0032 Kopie
IMG_20160511_0028 Kopie

Alles in allem war die Teilnahme am Fotomarathon ein tolles Erlebnis. Nachdem ich die Bilder gesehen habe, war ich ganz froh, dass ich mich für diese Kombination aus Diana und Lomochrome Turquoise entschieden hatte, weil die Farbigkeit einfach immer wieder raussticht und die Serie allein schon durch die Farbigkeit zusammengehalten wird. Die Statuen tun da aber natürlich ihr Übriges! :D Auf jeden Fall ist das Ganze doch eine schöne, wenn auch sonst eher konzeptlose, Dresden-Serie geworden. Besonders überrascht hat mich die starke Vignettierung und dass überhaupt so viele Bilder was geworden sind. Ein bisschen üben muss ich aber wohl trotzdem noch, vielleicht wird’s dann ja bei einem nächsten Fotomarathon besser! Dann aber wohl eher mit nur einem Startplatz, um sich ganz konzentriert der Ideen- und Bildfindung zu widmen und nicht wegen unvorhersehbarer Doppelbelichtungen in Stress zu geraten. Dann gelingen vielleicht auch alle Bilder auf Anhieb und bis zum Schluss.

Hier geht’s zu
Teil I: Von Startschwierigkeiten, Viel-zu-Viel-Belichtungen und Putten-Selfies und
Teil II: Noch mehr Statuen, noch mehr Unfälle und die Banksys von Dresden

Fotomarathon II // Noch mehr Statuen, noch mehr Unfälle und die Banksys von Dresden

Weiter geht’s mit meinem Bericht zum 6. Dresdner Fotomarathon (hier findet ihr den ersten Teil: Von Startschwierigkeiten, Viel-zu-Viel-Belichtungen und Putten-Selfies). Nachdem wir, nach erheblichen Startschwierigkeiten die ersten Bilder geschossen hatten, ging es vom Zwinger aus über den Theaterplatz in Richtung Elbe.

Auf dem Theaterplatz schoss ich schließlich mein drittes Bild zum Thema „Temperamentvoll“. Anfangs (als ich noch nicht auf allen bis dahin entstandenen Bildern Statuen vermutete) wollte ich was mit den Statuen im Zwinger machen… das Motiv zieht sich bei mir wirklich ein bisschen durch. Schließlich fehlte es aber nicht nur an einer guten Idee, sondern einfach auch an der Zeit, sodass ich mir (mal wieder) das Reiterstandbild König Johanns von Sachsen vornahm und ihm einen Luftschlangenregen bescherte. Jemand, der Johann Nepomuk Maria Joseph Anton Xaver Vincenz Aloys Franz de Paula Stanislaus Bernhard Paul Felix Damasus heißt, kann schließlich nur einen Luftschlangenregen verdienen, oder?

03_174
Auf das Bild habe ich mich echt am meisten gefreut, aber durch die Doppelbelichtung des Reiterstandbildes ist das irgendwie doch nicht so toll geworden. Ganz zu schweigen davon, dass das Oberthema (zur Erinnerung: „Superhelden“) nirgendwo so recht auftaucht. Ändern konnten wir das in dem Moment allerdings sowieso nicht (mehr), deswegen ging’s einfach weiter an die Elbe!

Zuvor knipsten wir aber noch Michis Bild zum Thema „Omnipräsent“. Das möchte ich euch unbedingt zeigen, denn erstens bin ich drauf und zweitens gefällt mir’s – trotz dessen, dass es nicht ganz so wurde, wie es sollte – total gut:

04_173
Die Idee dahinter war wieder ein Wortspiel, schließlich wird hier ein Omnibus präsentiert! Darüber hinaus sind die Busse der Stadtrundfahrt in der Altstadt Dresdens aber auch einfach allgegenwärtig.

Ich entschied mich bei diesem Thema für ein Splitzerbild mit der Altstadtsilhouette. Sehr gerne hätte ich etwas in der Art gemacht, allerdings hatten wir nicht die Zeit, mal eben auf einen Turm zu gehen. Dann eben die gute 180°-Drehung, bei der es nicht’s anderes als Dresden mehr gibt.

04_174
An den Elbwiesen entstand schließlichauch das letzte Bild für die erste Halbzeit. Auf meiner Liste der Dinge, die ich unbedingt ausprobieren wollte, stand nämlich „Doppelbelichtung mit ner Hand“. Beim Thema „Außergewöhnlich“ passte das dann ganz gut, denn ich wollte ein weißes Loch in Michis Hand zaubern. Nach langem Überlegen, ob das Papier jetzt schwarz oder weiß sein muss und anschließendem Geschnipsle, war die Aufnahme dann bald im Kasten. Und es beweist: Ich sollte unbedingt öfter Doppelbelichtungen mit der Diana üben, dann wäre mir diese Überraschung (und einige andere wohl auch) erspart geblieben!

05_174
Eigentlich sollte das Loch in der Mitte der Hand sein, aber gut… Schon nach dem Fotografieren war mir eigentlich klar, dass die Größe des Lochs wohl nicht hinhaut. Am Ende war die Position eben dann der „Fehler“. Aber wenn man den Lichtpunkt denn sieht, hat das ja auch was! :D
Immerhin entstanden bei der Aktion noch ein paar lustige Bilder mit der LC-A:

IMG_20160511_0011 Kopie
IMG_20160511_0012 Kopie
Nachdem alles im Kasten war, ging’s schließlich flux zur Zwischenstation, die sich im Hof des Fotolabors Görner in der Neustadt befand. Nach dem ganzen Schlamassel mit zweieinhalb Stunden doch gut im Timing, erhielten wir dort nicht nur eine kleine Erfrischung, sondern auch die nächsten fünf Themen (die aus Unfähigkeit hier jetzt nochmal von Eins ab nummeriert sind):

  1. Rätselhaft
  2. Abgehoben
  3. Theatralisch
  4. Ostentativ
  5. Nicht normal

Weil es sich anbot, streiften wir die nächste halbe Stunde durch die Neustadt, auf der Suche nach passenden Motiven… Hinsichtlich der Ideenfindung war nämlich so langsam die Luft raus.
Unsere Motive für „Rätselhaft“ fanden wir schließlich in den (omnipräsenten, höhö) Streetart-Motiven. Michi entschied sich für einen Lego-Schriftzug von Nabulon (der aus dem in Teil 1 bekannten Schussel-Problem heraus aber schließlich doppelbelichtet wurde – immerhin hab ich noch ein LC-A-Foto gemacht!), ich für das Superman-Fragezeichen-Stencil, das wir nach einiger Suche zum Glück fanden.

IMG_20160511_0010 Kopie
06_174
Mal wieder etwas außerhalb der Bildmitte, aber: endlich ein Superhelden-Bezug! Und Lauchs ist auch gleich mit dabei. In diesen Bildern haben wir beide also ein paar bekannte Grafitti-Größen Dresdens verewigt und die sind schließlich auf jeden Fall rätselhaft… Die Banksys der Stadt sozusagen. Da hätten nur noch Insel Pinsel und Kaleido gefehlt.

Danach schlugen wir wieder den Weg zur Elbe ein und schossen dort auch die ganzen übrigen Fotos. Die zeige ich euch aber dann beim nächsten Mal.

Hier geht’s zu
Teil I: Von Startschwierigkeiten, Viel-zu-Viel-Belichtungen und Putten-Selfies und
Teil III: Endspurt am Elbufer (mit Seifenblasen und Steinen!) und mein Fazit

Fotomarathon I // Von Startschwierigkeiten, Viel-zu-Viel-Belichtungen und Putten-Selfies

Am 30. April fand der 6. Fotomarathon in Dresden statt. Obwohl ich von diesem Event natürlich nicht zum ersten Mal gehört habe, mich in den letzten Jahren aber doch nie zur Teilnahme aufraffen konnte, hatte ich in diesem Jahr Glück, denn Lomography gab mir mit dem Gewinn eines Startplatzes einen kleinen Schubs. Kurzfristig ist sogar der zweite Gewinner noch abgesprungen, sodass ich meinen Freund nicht nur als Begleiter und Berater, sondern auch als Teilnehmer in die Spur schicken konnte.

IMG_20160511_0006 Kopie Kopie
Bevor es los gehen konnte, machten wir uns ziemlich viele Gedanken über Kamera und Film – dass wir analog fotografieren wollten, stand allerdings fest. Aufgrund der 10-Bilder-Vorgabe war dann (auch aus Mangel an 12er-Filmen) recht schnell die Entscheidung für’s Mittelformat getroffen. Ich entschied mich für die – seit langem im Schrank verstaubende – Diana und meinen einzigen Lomochrome Turquoise 12o (noch vom Lomowo!); Michi beschloss erst ganz knapp vor der Themenausgabe, der Lubitel 2 und einem Schwarz-Weiß-Film die Ehre zu geben. Als Begleitkamera landete die LC-A im Gepäck, mit der ich den Tag in schwarz-weiß dokumentierte.

Gegen Mittag ging es dann – nach einer Sonnencreme- und Packsession, bei der schließlich doch mehr als gedacht im Rucksack landete – los in Richtung Hygienemuseum, das den diesjährigen Startpunkt bildete. Nach der Anmeldung saßen wir noch 30 Minuten in der Sonne und stempelten schon mal unsere Startnummern (das erste Bild soll die Startnummer enthalten, wozu ich mir am Vortag schon mal einige Bilder der letzten Jahre angeschaut habe, um ein paar Ideen zu bekommen).

IMG_20160511_0005 Kopie
IMG_20160511_0007 Kopie
Bevor es um pünktlich 13 Uhr mit der Themenausgabe losging, wurde noch ein Foto aller Teilnehmer gemacht und ein (auf die digitalen Fotografen beschränktes) 360 Grad-Gruppenbild geschossen. Aber jetzt – los! Ziel für die knapp 200 Teilnehmer (davon ca. 30 analoge) war es, in fünf Stunden zehn Themen fotografisch festzuhalten; das Oberthema lautete in diesem Jahr „Superhelden“. Die ersten fünf Themen, die man auf dem Weg zum Startpunkt in genau dieser Reihenfolge auf die Speicherkarte bzw. den Film bannen musste, lauteten wie folgt:

  1. Fantastisch
  2. Originell
  3. Temperamentvoll
  4. OMnipräsent
  5. Außergewöhnlich

So. Wir mussten das ersten mal setzen lassen und setzten uns dazu… deshalb ging’s für uns nach dem Ergattern des Themenzettels nochmal zurück auf die Stühle vor’s Hygienemuseum – brainstormen. Und so auf die Schnelle fällt einem da zwar schon was ein – aber für jedes Thema, und dann gleich für zwei… puh!

Nach ersten Überlegungen und dem Verwerfen meiner Idee, meine Startnummer aus den fan-tastischen Rückansichten einiger Dynamo-Fans zu basteln (an diesem Tag fand ein Spiel zwischen Dynamo und Aue statt, sodass es von schwarz-gelben Trikots nur so wimmelte – einige Teilnehmer setzten ihre komplette Bildreihe sogar nur aus Dynamo-Motiven zusammen!), machten wir uns auf den Weg in Richtung Altstadt. Den ersten Stopp legten wir am Skaterplatz am Pirnaischen Platz ein, denn dort wollte ich mein erstes Bild schießen: Eine Statue, die fantasievoll in den Himmel blickt und dort – ha! – meine Startnummer sieht.

Das Thema „Originell“ war dann schon wieder nicht so leicht, denn das fünfte Thema „Außergewöhnlich“ ist ja ziemlich ähnlich. Hier entschied ich mich schließlich für eine Blume (in dem Fall Löwenzahn), der – im Zwinger angekommen – aus dem Kronentor herauswachsen sollte.

Und alles klingt so schnell und einfach, wäre da nicht der typische Lisa-fotografiert-analog-Fehler gewesen: Das Weiterspulen. Denn wenn man nach Bild 2 weiterspulen will, da aber immer noch ne 1 durch das rote Fenster schaut, ist wohl was schief gelaufen…  Bild 1 und 2 waren dann also… ähm… vermischt. Aus einer Mehrfachbelichtung wird unter Stress eben auch ganz schnell mal eine Viel-zu-viel-Belichtung:

z000011
Hat ja durchaus seinen Charme, mir gefällt besonders die Steinstruktur, die im unteren Teil den Umriss des Kronentors ausfüllt. Aber da ich ja schlecht mal eben auf mein Display schauen konnte, entschloß ich mich, dass Bild noch ein paar Mal zu belichten und einfach neu zu starten. Das ist, wie man sieht, nicht ganz gelungen, weshalb es bei der Festlegung der zehn Bilder im Nachhinein auch ein paar Probleme gab. Aber dann, irgendwann, (nachdem auch das zweite Bild aus unerfindlichen Gründen daneben ging – zum Glück hat der Film ja 12 Bilder! Und zum Glück gibt es am Zwinger zahlreiche Statuen!) hatte ich Bild 1 im Kasten:

01_174
Der Kenner sieht es: Ich hab einen Splitzer genutzt. Nachdem ich meine Entscheidung für die Diana getroffen hatte, habe ich im Vorfeld voller Euphorie die Lomo-Community auf den Kopf gestellt, weil ich plötzlich richtig Bock hatte, was Cooles mit dem Splitzer zu machen. Ist eben nur so mittelmäßig gelungen, denn eigentlich hatte ich die Startnummer einhundertvierundsiebzig. Da hat der Knabe jetzt aber wirklich was zu gucken und kann sich mal auf die Suche nach der abgerutschten hundert machen!

Michi hat sich im Laufe des Tages übrigens auch für die Splitzer-Idee begeistern können, obwohl er für Lomo-Kram sonst eigentlich nicht so zu haben ist. Wir bastelten also schließlich aus schwarzem Papier einen improvisierten Splitzer für die Lubi, dabei rausgekommen ist ein wirklich ziemlich cooles Bild von Dresden (hier zu finden, hier schreibt er selbst ein paar Worte über den Fotomarathon):

05_173
Als Abschluss für heute will ich euch noch das zweite Bild zeigen, dessen Motiv ich aufgrund der Startschwierigkeiten schließlich doch noch einmal überdachte. Mit Michis Hilfe inszenierte ich ein Putten-Selfie. Angelehnt an die Museums-Selfie-Idee, die ich mit ein paar Freundinnen vor ein paar Monaten im Albertinum ausgetestet hatte (hier und hier), lässt man das Ganze dann mithilfe eines ins Bild gestreckten Armes so aussehen, als ob sich die Stauen selbst fotografieren. Ist das nicht originell? Ja? Sollte’s ja auch sein!

02_174
Zum Glück hatten die Statue und Michi dieselbe Hautfarbe, auch wenn Michis Teint ja selbst am Arm um Welten besser ist! Genug mit dem Getue… Ach nee, doch nicht! Während der ersten Bilder fühlte ich mich nämlich echt ein bisschen wie bei Shooping Queen. Unter Zeitdruck Ansehnliches produzieren… das war wirklich eine ganz schöne Herausforderung! Aber auch, wenn wir für die ersten gut anderthalb Stunden brauchten – es wurde leichter und entspannter. Aber davon erzähl‘ ich euch das nächste Mal!

Hier geht’s zu
Teil II: Noch mehr Statuen, noch mehr Unfälle und die Banksys von Dresden und
Teil III: Endspurt am Elbufer (mit Seifenblasen und Steinen!) und mein Fazit

Quadratische Frühlingsgefühle // Pillnitz in Lomotion

Vor einigen Wochen, als die ersten Sonnenstrahlen nicht nur durch die Wolkendecke lugten, sondern auch mal ein paar Tage länger blieben, machten wir uns auf den Weg nach Pillnitz. Da wir kein Auto haben und uns 45 Minuten Busfahrt von dem Fleckchen Grün trennen, ist das schon eine kleine Weltreise, aber mit schönstem Sonnenschein vor dem Fenster, bei dem man selbst im Bus sitzend eine Sonnenbrille tragen könnte, lässt sich das schon ertragen.

Ich hab mir für diesen Ausflug, dereiner der ersten richtigen Foto-Ausflüge in diesem Jahr war, endlich mal wieder meine Diana geschnappt. Die kam in letzter Zeit – wie alle anderen Lomo-Kameras – ein wenig zu kurz, denn meist hab ich mit einer der beiden analogen Nikon-Kameras meines Freundes fotografiert. Inzwischen hab ich eine eigene, nämlich eine Nikon FE, die analog und Lomo dank MX-Schalter (für Doppelbelichtungen) bestens kombiniert!

IMG_20160501_0002
IMG_20160501_0004
Unser erster Weg führte uns in eines der Gewächshäuser, in dem riesige Palmen wachsen und kleine Vögelchen rumlaufen. Tolle Statuen standen dort auch, die kann man ob des verwendeten Films (ein wer weiß wann abgelaufener Kodak EPD Professional) aber leider nicht wirklich erkennen. Aber witzigerweise habe ich vor Kurzem auf Lomo ein Album entdeckt, in dem der Lomograph jazztrio2014 seinen Ausflug in den Pillnitzer Park dokumentierte und genau dort kann man auch die Statue nochmal besser betrachten!

IMG_20160501_0006
IMG_20160501_0005
IMG_20160501_0007
IMG_20160501_0009
Ansonsten sind wir einfach ein bisschen durch den Park spaziert, waren im Kamelienhaus und haben die Palmen bewundert. Ich hab mich zugleich auch mal wieder an ein paar Doppelbelichtungen getestet… Mein Highlight bleibt aber – dank des pinken Einschlages – das doppelbelichtete Gewächshaus.

IMG_20160501_0003
IMG_20160501_0011
IMG_20160501_0010
IMG_20160501_0012
Alles blühende geht natürlich auch immer gut. Das letzte Bild gefällt mir ebenfalls besonders gut, allerdings weniger aus technischer Rafinesse, sondern vielmehr wegen der dargestellten Szene… Seht ihr die Augen? Als wir das erste Mal in Meißen unterwegs waren, fielen mir diese winzigen Fenster auf den Dächern auf, die total wie Augen aussehen… Mein Freund zieht mich damit ja immer auf, aber ich find die immer wieder wunderbar!

Wo treibt’s euch bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen so hin? Wir müssen demnächst definitiv nochmal in den Botanischen Garten um zu sehen, ob sich dort seit unserem letzten Besuch was getan hat. Wenn mein erster FE-Film gelingt, zeige ich euch aber bald auch einen anderen, neu entdeckten grünen Fleck in Dresden. Bis dahin erstmal ein schönes Pfingst-Wochenende!

Prag lässt nicht los III // Vysehrad

Heute möchte ich euch, ohne viele Worte, die letzten Fotos unseres Ausfluges nach Prag im Oktober zeigen. Die Bilder entstanden mit der Nikon EM und dem Lomochrome Turquoise, als wir den Vysehrad „erklommen“ und uns auf dem dortigen Gelände ein wenig umschauten.

IMG_20151029_0013
IMG_20151029_0022
IMG_20151029_0014
 IMG_20151029_0015
IMG_20151029_0019
Das letzte Bild mag ich wegen der vielen Bildgründe besonders gerne – im Hintergrund erkennt man sogar noch die Prager Burg!
Wenngleich die Aussicht sich auf jeden Fall lohnt… Besonders viel war auf dem Vysehrad ja nicht los. Deshalb begaben wir uns dann noch auf einen Spaziergang über den Friedhof, der wirklich sehenswert ist ob seiner vielen schönen Grabsteine (und Grabsteinalternativen).

IMG_20151029_0021
Danach verschlug es uns auch schon wieder Richtung Bahnhof, von dem aus wir mit dem Bus wieder nach Dresden fuhren. Auf dem Weg konnte ich allerdings noch zwei tolle Motive einfangen:

IMG_20151029_0023
IMG_20151029_0027
Das war’s dann also schon wieder mit den Prag-Impressionen, mal schauen, wann es uns das nächste Mal in die tschechische Hauptstadt verschlägt.

Prag lässt nicht los II // Neu- und Altstadt in turquoise

Vor Kurzem hatte ich euch Prag in schwarz-weiß gezeigt, heute folgen ein paar Eindrücke in türkis.
Am zweiten Tag unseres Kurztrips war das Wetter nicht wirklich besser, aber immerhin regnete es nicht. Genau richtig also, um die Standardstrecke abseits der Prager Burg zu erkunden: Mit der Metro ging’s zunächst zur Haltestelle Mustek und dann vom Nationalmuseum über den Wenzelsplatz, vorbei an all den schönen Hotels, bis hin zum Altstädter Ring.

IMG_20151029_0004
IMG_20151029_0005
Am Wenzelsplatz gefallen mir die Grünflächen und natürlich die Bauten, die aus der Zeit des Jugendstils oder der Neorenaissance stammen, immer am besten. Schade ist nur, dass sie zwar grandios aussehen, aber scheinbar nicht genutzt werden – wirklich traurig!

IMG_20151029_0024
IMG_20151029_0007
IMG_20151029_0006
Wusstet ihr eigentlich, dass es in Prag an vielen Häusern Symbole gibt, die früher zur Orientierung galten und im 18. Jahrhundert schließlich durch Hausnummern abgelöst wurden? Es gibt zum Beispiel heute noch das Haus „Zum goldenen Schwan“ oder „Zum grünen Hummer“. Diese Zeichen wurden sinnbildlich verwendet und gaben beispielsweise den Beruf des Hausherren preis, sodass ein Symbol mit drei Geigen auf einen ansässigen Geigenbauer schließen ließ (näheres hier). Inzwischen gibt es in Prag sogar zwei „Hausnummern“, die auf unterschiedlichen Systemen beruhen.

IMG_20151029_0025
IMG_20151029_0026
Diese beiden Bilder mag ich besonders gern, weil sie so schön das Alltägliche einfangen. Aber ihr seht, das Rathaus ist schon in Sicht!
Natürlich erhaschten wir auch einen Blick auf die Astronomische Uhr, aber wirklich… ich war wirklich enttäuscht und hatte anscheinend vergessen, wie kurz dieses ganze Schauspiel ist. Aber immerhin, für’s Foto hat sich die ganze Sache doch gelohnt, auch wenn ein zweiter anlauf notwendig war… Wobei mir der Abzug, den Rossmann mir geliefert hat viel besser gefällt als der Scan, vielleicht muss ich das nochmal optimieren.

IMG_20151029_0011
IMG_20151029_0012
Der Altstädter Ring bietet ja viele alte Gebäude, aber das Rathaus mit seinen unterschiedlichen Baustilen ist schon ziemlich toll; auf dem unteren Foto sieht man die Türme der Teynkirche. Total beeindruckend fand ich ja auch wieder das Denkmal für Jan Hus, das mich total an das Denkmal aus Harry Potter erinnert, das nach der Machtübernahme Voldemorts in der Eingangshalle des Zaubereiministeriums errichtet wurde. Fotografiert hab ich’s aber nicht – das nächste Mal dann!

IMG_20151029_0029
IMG_20151029_0010
Ganz oben auf meiner Liste steht übrigens auch noch der jüdische Friedhof, der bei unserem Gang durch das Viertel leider geschlossen hatte. Bei einem meiner früheren Besuche habe ich allerdings mal an einer Free Tour teilgenommen (ebenfalls zu empfehlen, trotz der Länge von 3-4 Stunden), die an diesem Friedhof vorbeiführte. Die Infos im Reiseführer und die Tatsache, dass jüdische Friedhöfe ja – vermeintlich – viel faszinierender sind als „normale“, machen aber wirklich Lust darauf, diesem besonderen Ort mal einen Besuch abzustatten.
Aber zunächst muss dieser Rundgang mit ein wenig Durch-die-Gassen-Streifen zu Ende gebracht werden. Uns verschlug es vom Altstädter Ring aus weiter in Richtung Art Nouveau Hotel, von dem ihr unten ein Detail sieht. Ganz in der Nähe befindet sich auch das Mucha-Museum, das dann auch irgendwann noch auf dem Plan steht; Prag hat einfach viel zu viel zu bieten!

IMG_20151029_0028
Einen kleinen Prag-Ausflug in türkis habe ich noch in petto, den gibt es dann hoffentlich in absehbarer Zeit. Wie sind eure Erfahrungen mit Prag – klappert ihr die üblichen Sights ab oder kennt ihr Orte, die nicht bekannt, aber trotzdem sehenswert sind?

Memo an mich: Das nächste mal steht der jüdische Friedhof auf der Liste!

Lomoliebe 2015 // eine Art Jahresrückblick

Bereits im letzten Jahr blickte ich hier auf meine lomographischen Machenschaften zurück und war vor ein paar Tagen erstaunt, dass ich das alles so knapp gefasst habe. Trotz dessen, dass hier in diesem Jahr viel weniger fotografiert wurde (nur 41 Filme im Vergleich zu 64 im Vorjahr), gab es doch so einige Neuanschaffungen, Lomo-Highlights und Lieblingsfilme, die ich diesmal ausschweifend darlegen will.

Zum Beginn des Jahres ging es ganz  gemächlich los und ich fotografierte hauptsächlich mit der LC-A – mit zehn Filmen meine meistgenutzte Kamera in diesem Jahr. Hauptsächlich kamen dabei Wintermotive aus dem verschneiten Erzgebirge vor die Linse.
Komischerweise bloggte ich keines dieser Fotos, sondern witzelte nur über Freitag, den 13. und den Zufall, dass ich bei einer dieser Fototouren eine schwarze Katze fotografiert hatte.

IMG_20150125_0067 IMG_20150221_0034IMG_20150212_0015
Anfang des Jahres nahm ich zum ersten Mal am Weihnachts-Rumble von Lomography teil, bei dem ich mit @domlomo Filme doublen und splitzern sollte. Das war aber alles gar nicht so einfach, denn erstens war Weihnachten viel zu schnell vorbei und auch das Splitzern erwies sich als schwieriger als gedacht. Die Ergebnisse unseres Redscale-Filmes  sind aber doch ganz gut gelungen, mehr davon seht ihr hier.

weihnachtenredscale_0031 weihnachtenredscale_0011
Außerdem waren wir in der ersten Jahreshälfte auch das ein oder andere Mal an der Ostsee unterwegs, zum Beispiel in Stahlbrode und Lubmin. Abgesehen von den blauen Strichen, die mir mein 35mm-Back da mal wieder durch die Rechnung machte, war das Rettungsring-Bild eines meiner liebsten in 2015.
So mäßig schön war übrigens das Erlebnis, das ich an einem grauen Tag in Zingst mache. Während die Zeit am ruhigen, herbstlichen Strand wunderbar war, nährte der nicht vorhandene Film in meiner LC-A eher meinen Zorn. Aber zum Glück hatte ich immerhin einen Film dabei und es gab – nach einer zweiten Runde – doch noch Fotos!

lubmin_strand_dianaIMG_20150619_0007
Während es in diesem Jahr kaum Neuzugänge in Sachen Kameras gab, experimentierte ich umso mehr mit Filmen. Zu meinem Geburtstag schenkte mir Anna drei Filme, die in Becherovka, Kaffee und Multivitamin-Saft gebadet hatten. Die probierte ich im Sommer endlich aus und war überrascht, von den schönen Ergebnissen.
Auf den Becherovka-Film bannte ich zum einen meinen Kät-Besuch und zum anderen tolle Panoramen von Dresden. Kaffee und Multivitamin nutzte ich für sommerliche Tage und zum Festhalten einiger  Eindrücke unseres Dorfjubiläums.
Darüber hinaus nahm ich auch mal wieder einen Dia-Film zur Hand, der einzige in 2015, von dessen Ergebnissen ich beim Scannen mal wieder höchst irritiert und gar nicht begeistert war. Inzwischen finde ich die Aufnahmen aber ziemlich schön – und das nicht nur, weil König Johann die Sonne aus dem Popo scheint ;)

IMG_20150619_0044 IMG_20150619_0081 IMG_20150718_0003IMG_20150815_0048
Im August war ich schließlich in Stuttgart beim heiß ersehnten LomoWo. Ich lernte endlich Dani und viele andere Lomographen kennen, nahm an einem tollen Cyanotypie-Workshop statt, war sehr begeistert von der schönen Schnipseljagd und allgemein der liebevollen Ausgestaltung dieses ganzen Wochenendes und entdeckte mit Anna anschließend noch ein wenig Stuttgart, inklusive Spätzle, Mauldaschn und einem gänzlich unerzgebirgischem „Vogelbeerbaum“-Gesang. Gebloggt habe ich über’s LomoWo übrigens nicht, die „Ergebnisse“ könnt ihr euch aber in meinem Lomohome anschauen, u.a. auch den Double-mich-Film mit Anne.

IMG_20150903_0044 IMG_20150903_0042 IMG_20151019_0006
Das LomoWo gab viel Inspiration für die folgenden Monate, sodass ich nicht nur direkt in Stuttgart noch meinen ersten Lomochrome Turquoise ausprobierte, sondern auch ziemlich von der Sofortbild-Fotografie angefixt wurde.
Turquoise und Purple schloss ich schließlich schon nach wenigen Filmen ins Herz und ich bin sicher, dass in diesem Jahr noch einige Filme folgen werden. Ein bisschen Heimat in türkis gibt es hier zu sehen, Freest und Ostseestrand in Purple-Tönen könnt ihr euch hier näher anschauen.

IMG_20150903_0059IMG_20151029_0035 IMG_20151019_0038
Auch durch das LomoWo inspiriert: Eigene Versuche mit der Cyanotypie. Das möchte ich im nächsten Jahr definitiv wiederholen, um noch ein wenig damit zu experimentieren.

IMG_20150910_0010 IMG_20150910_0013Über’s Jahr verteilt machten wir Ausflüge in verschiedenste Städte in Sachsen, um mal was Neues vor die Linse zu bekommen. Neben Leipzig (hier und hier) Chemnitz und Tharandt besuchten wir erst vor kurzem Görlitz, Bautzen und nochmal Chemnitz, um die Weihnachtsmärkte zu bewundern. Aber auch in Prag entstanden tolle Bilder, die ich irgendwann mal noch zeigen werde.

IMG_20150221_0013 IMG_20150221_0025IMG_20151028_0066
Wie bereits erwähnt, war kameratechnisch wenig los. Zwar habe ich auf dem Hallenflohmarkt in Greifswald eine Smena Symbol entdeckt, mehr als ein 12er-Film ist damit aber noch nicht rausgesprungen.

IMG_20151028_0076
Von einer LomoWo-Teilnehmerin habe ich schließlich eine Fuji Instax Neo Mini 90 (oder so) erstanden und mir ein paar Wochen später, nachdem ich sehnsüchtig die Überraschungs-Expired-Bags von Impossible auf Facebook sah, eine Polaroid Impulse (leider nur in grau) ersteigert. Inzwischen wünsche ich mir eine SX-70, mal sehen, ob die im nächsten Jahresrückblick Erwähnung findet!

IMG_20151028_0004 IMG_20151124_0010
Ein kleines Projekt, das es auf jeden Fall dahin schaffen sollte ist „gegenüber„, das ich im September mit der Fuji Instax startete und hoffentlich noch einige Monate andauern wird.

2
Abschließend noch ein paar Highlights: Als Zusammenfassung unserer analogen Bilder erstellte ich im Dezember das erste Mal ein Fotobuch, in dem eine Auswahl der analogen Bilder aus 2015 versammelt ist. Darüber hinaus war ich im August LomoHome der Woche (witzigerweise mit einem Foto von Anna als Titelbild), konnte gemeinsam mit Anne im November das Foto des Tages feiern und wurde, um das Lomojahr zu einem grandiosen Abschluss zu bringen, Mitte Dezember in die LomoAmigo-Riege aufgenommen, yay!

IMG_20151019_0079
Bleibt abzuwarten, was das Jahr 2016 bringt. Auf jeden Fall neue Weihnachts-Rumble-Doubles, Versuche mit Revolog-Filmen und hoffentlich Doubles nach diesem Prinzip!