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Lisa in Limone IV // Kommt mit nach Malcesine

Abgesehen von einigen sonnigen Stunden zeigt sich der April im Moment von seiner „besten“ Seite… Der Sommer, den ich im letzten Jahr gar nicht gehen lassen wollte, ist nun endgültig vergangen und der nächste steht schon beinahe in den Startlöchern…Ein Grund mehr, mal wieder in meinem Archiv zu graben und euch mit einigen Impressionen die andere Seite des Gardasees schmackhaft zu machen – auf nach Malcesine!


Nach dem Frühstück und einem kurzen Sprung in den Pool sind wir an einem warmen Sommertag mit der Fähre von Limone aus gestartet (ca. 9 Euro/Person, Überfahrt mit dem Auto ist aber auch möglich) und konnten uns so zunächst ein wenig die Luft um die Nase wehen lassen… Bei den Temperaturen, die im Juni/Juli in Italien herrschen ist das wirklich angenehm, die Sonnencreme sollte man aber auf keinen Fall vergessen!


Das ziemlich erste, was man von Malcesine (auch ohne, das man darauf zu fährt) sieht, ist die Skaligerburg, die als Wahrzeichen der östlich am Gardasee gelegenen Stadt gilt.


Die Skaligerburg wurde im 12. Jahrhundert von den Scaligeri erbaut und stellt zu Recht ein gelobtes Ausflugsziel dar. Nicht nur das „Museo die Storia Naturale“ ist einen Besuch wert, vor allem das Durchschweifen der alten Gemäuer und die Aussichten von unterschiedlichsten Punkten machen den Aufenthalt zu einem Genuss… Goethe war übrigens auch hier, was nicht nur an mehreren Stellen in der Burg sichtbar wird, sondern auch an den Postkarten-Motiven, die man so an den Ständen in der Stadt findet. Tja… kein Wunder, das Goehte so von Italien schwärmte!


Dieser Ausblick ist phänomenal, oder? Lasst euch aber nicht von der Glocke erschrecken… Uns hat es Punkt 2 natürlich voll erwischt!


Wie schön muss es bitte sein, dort zu heiraten? Ich war jedenfalls ganz hin und weg von der Burg, dem Wetter, der Stadt und dem Ausblick. Auch davon ab muss ich gestehen, dass mich Malcesine in seinen Bann gezogen hat und neben Campione eines meiner liebsten Ausflugsziele war… Der Gardasee ist einfach überall traumhaft schön, nach Malcesine werde ich aber sicher nochmal kommen!

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Lisa in Limone III // Die Strada della Forra und der schönste Spaziergang des ganzen Urlaubs in das unaufregendste Örtchen überhaupt

Zu Beginn unseres Urlaubs in Limone haben wir natürlich erstmal die unmittelbare Umgebung abgecheckt. Da lag es nahe, die Hochebene von Tremosine entlangzufahren. Mehr durch Zufall als durch konkrete Planung führte uns diese Ausfahrt an wirklich tolle Stellen und ich kann nur sagen, dass ich diesen Ausflug genau so wiederholen würde. Aber von Anfang an.

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Wir starteten – natürlich – in Limone und fuhren die Gardesana Occidentale, die am westlichen Ufer des Gardasees entlangführt, nach Süden. Irgendwann bogen wir dann sicher ab, so genau kann ich das gar nicht sagen, denn ich saß ja nicht am Steuer. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es ungefähr so aussah. Woran ich mich hingegen erinnern kann sind viele Serpentinen und ein wunderbarer Ausblick, für den wir in einer nicht ungefährlichen, aber eher wenig befahreren Kurve anhielten, um Fotos zu machen.

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Danach verschlug es uns auf einen verlassenen Parkplatz mit der besten Wasserversorgung ever (ohne Sprudel, mit Sprudel und nochmal mit Sprudel, aber mit anderer italienischer Bezeichnung). Von dort aus unternahmen wir einen Spaziergang in noch verlasseneres Gebiet, wo ich viele gelbe und violette Blümchen (Alpenveilchen!) sammelte, die ich anschließend presste. Anschlieend fuhren wir (mit aufgefülltem Wasservorrat!) weiter und befanden uns dann ganz zufällig kurz vor einem Highlight, das ich in dem letztens erwähnten „Reiseführer“ von mir mit einem Post-It versehen war: der Strada della Forra – „ein grandioses Erlebnis, das schon ein wenig Nervenkitzel bedeutet“. Die Straße ist ziemlich eng, aber wirklich ein Wunderwerk der Natur und der Erbauer. Einziger Nachteil ist, dass man mit Fotos, die man in dem dort herrschendem Licht machen kann, dem Schauspiel keinesfalls gerecht werden kann. Deswegen verweise ich an dieser Stelle mal auf Google oder darauf, dass ihr euch das unbedingt selbst anschauen solltet!

Tremosinevia

Bevor man sich ins Abenteuer stürzt, sollte man aber unbedingt am Restaurant „La Forra“ stoppen! Dort haben wir die wahrscheinlich beste Pizza des Urlaubs gegessen. Sogar das Mineralwasser mit Zitrone war super. Und die Grissini natürlich! Ich weiß gar nicht, was ich dazu noch weiter sagen soll, aber ich kann diese Lokalität mit bestem Gewissen empfehlen. Man sollte um die Mittagszeit nur nicht zu spät kommen, denn obwohl ich im Internet nichts dazu finde, wurden die Pforten irgendwann gegen 14 oder 15 Uhr für eine Mittagspause geschlossen.

Im Anschluss daran ging es in die Schlucht, wobei man die Fahrt – wie oben erwähnt – lieber damit verbringen sollte, sich alles genau anzuschauen, statt zu versuchen, Fotos zu schießen. Weil meine alle schlecht wurden, gibt es hier auch keine zu sehen!
Kurz, bevor man die Straße wieder in Richtung der Gardesana verlässt, sollte man unbedingt an einer Bucht (die erkennt ihr an dem ersten Foto unten) stoppen. Das sagt sich natürlich leicht, die Stelle erkennt man aber ganz gut daran, dass man eine Art Tunnel verlässt (siehe unten auf dem ersten Bild). Dort kann man mit etwas Glück parken und einen Spaziergang nach Campione – dem einzigen Ort Tremosines, der direkt am Gardasee liegt –  unternehmen.

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Campione an sich ist eher unaufregend, was daran liegen mag, das hier Ende des 19. Jahrhunderts eine Baumwollweberei gegründet wurde und es somit zu einem Arbeiterdorf wurde. Wer es eher ruhig mag, ist hier genau richtig, denn bis auf eine Surfschule und ein paar Touristen und Sonnensucher ist in Campione nicht viel los. Ein Spaziergang lohnt sich aber auf jeden Fall, vor allem weil der Weg dorthin atemberaubende Ausblicke (u.a. auf den gegenüberliegenden Monte Baldo), Ruhe und wunderschöne Motive zum Fotografieren bietet.

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Das nächste Mal nehme ich euch dann mit auf die andere Seite der Macht… äh, des Gardasees – nach Malcesine!

Pizzeria Restaurante „La Forra“
Via Benaco 24
25010 Tremosine

Lisa in Limone II // Limonaia del Castel

Wie versprochen nehme ich euch heute mit in das Zitronenhain in Limone, die Limonaia del Castel. Da gibt es nicht nur Zitronenbäume und allerlei andere Zitrusfrüchte zu sehen, sondern man hat auch einen hervorragenden Blick über die Stadt selbst.

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Ein paar Wochen vor unserer Reise hatte ich mich ein wenig nach Reiseführern umgeschaut. Bei Hugendubel habe ich „99x Gardasee, wie Sie ihn noch nicht kennen“ von Monika Kellermann entdeckt und wegen der ausschließlich guten Rezensionen auf Amazon schließlich mitgenommen. An einem freien Tag habe ich das ganze Buch mit Klebezetteln kategorisiert und die schönsten Restaurants, Ausflugsziele und Läden erspäht… Ich war nur etwas enttäuscht, dass 98 davon eben nicht gerade in Limone lagen! Die Wege rund um den Gardasee sind ja aber zum Glück nicht so lang, sodass wir auch das ein oder andere außerhalb unseres Urlaubsortes „abarbeiten“ konnten. Der eine Tipp, der Limone betraf, war aber ein Besuch der Limonaia. Im Buch wurde die so beschrieben:

„Die Limonaia del Castel ist ein sehenswertes Freilichtmuseum, das einen anschaulichen Blick gewährt in die anstrengende Arbeit in den Zitronengewächsthäusern, als Gardaseezitronen noch Hochkonjunktur hatten.“

Neben den Charakterisierungen aller möglichen Zitrusfrüchte (und da gibt es noch weit mehr als Zitrone, Limette, Orange und Mandarine) kann man sich also per Tafel oder einem (italienischen) Video darüber informieren, wie speziell dieses Zitronengewächshaus entstand, wie die Arbeit rund um das Zitronen-Gewerbe aussahen und unter welchen Bedingungen die kleinen Früchtchen gezüchtet wurden.

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Das Bewässerungssystem („aus dem 18. Jahrhundert. […] Noch heute fließt das Wasser vom Wildbach San Giovani durch den Calmèta-Kanal und versorgt die Bäume.“) ist übrigens ziemlich fancy. Ich vermute, dass man auf dem oberen Bild in der linken unteren Ecke einen Teil davon erkennt – es besteht also aus Holzrohren und sieht ziemlich interessant aus.
Aber auch ohne genaue Informationen ist es einfach schön, durch das Gelände zu streifen, die Steinstufen nach oben zu steigen und im Sonnenlicht diese unperfekten und doch so schönen Früchte zu entdecken, die pures Sommergefühl ausdrücken!

Kleiner Pro-Tipp übrigens: In einem kleinen (aber seeeehr engen) Lokal in Limone – dem man mit ein bisschen Glück über den Weg läuft, wenn man die Limonaia verlässt – wird statt dem allseits beliebten Aperol Spritz Lemon Spritz ausgeschenkt! Das hat eigentlich nichts mit Zitronen zu tun, er besteht einfach aus Lemon Soda (beste Zitronenlimo eever, nämlich trüb und mit Fruchtfleisch!), Prosecco, Eis und – einem Zitronenblatt!

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Der Ausblick ist, wie erwähnt, ebenfalls wunderschön. Falls ihr also mal rumkommt, lasst euch einen Besuch nicht entgehen, an 2 Euro Eintritt lässt sich auch wirklich nichts aussetzen – Tradition muss schließlich erhalten werden, auch wenn Limone inzwischen kein wesentlich bedeutsamer Expandeur mehr ist!

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Limonaia del Castel Limone
Via Novembre IV Novembre

Pasticceria Bar Gelateria Piva
Via Cortili n. 12 | Sotto la Chiesa Parocchiale

Lisa in Limone I // Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh’n…

Ich hab es ja schon erwähnt und inzwischen ist es auch schon wieder so lange her, dass ich mich mit Fotos und den Gedanken am liebsten an den Ort meines Urlaubs zurückbeamen möchte – ich war in Limone sul Garda und es war traumhaft schön! Deshalb geht es jetzt, sechs Wochen, nachdem ich zurück bin, einen Einblick in meinen Reiseimpressionen, die schönsten Städte am Gardasee, das beste Eis und ganz viel Sonne!

Los geht es, ganz klar, mit Limone selbst! Limone ist eine Stadt am westlichen Gardasee-Ufer und verdankt ihren Namen nicht etwa den zahlreichen Zitronen, die man dort allerorten sieht oder kaufen kann, sondern dem römischen Grenzwall – dem Limes. Mit etwa 1200 Einwohnern ist Limone zwar relativ klein, im Sommer steigt die Anzahl der Bewohner aber drastisch, weil es eben ein ziemlich touristischer Ort ist. Das macht aber gar nichts, denn schön ist er trotzdem!

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Wir waren im Hotel San Giorgio untergebracht, das so ziemlich das letzte Hotel am südlichen Ortsausgang bildet. Die Lage hat natürlich Vor- und Nachteile… Es liegt zwar relativ weit vom Zentrum Limones, so dass wir ca. 30 Minuten laufen mussten, bevor wir den Kern der Stadt erreichten – das macht bei 30°C im Schatten eben auch nur so mäßig Spaß. Andererseits entgeht man dadurch dem touristischen Trubel und hat das Stückchen „Strand“ oftmals für sich allein. In meinen Augen ein klarer Siegpunkt!

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Einen betonierten Einstieg, eine kleine ausgetrocknete Grasfläche und Steine ohne Ende mag vielleicht nicht jeder, aber ich persönlich war ja zum Baden da, nicht, um andere Badende zu begaffen und mich belärmen zu lassen. Wenn man mehrere Stunden am Wasser verbringen wollte, bot der hoteleigene Pool oder der zentrumsnahe Strand dann doch die bessere Alternative. Aber es geht doch nichts über den klare, wellenwogende Gardasee!

Unser Hotel war im Übrigen ganz okay, uneingeschränkt empfehlen würde ich es aber nicht. Der Blick auf den Gardasee ist, ebenso wie das Gelände ist mit seinen Olivenbäumen, den vereinzelten Kakteen (siehe oben!) und den herumflitzenden Eidechsen, wunderschön, gepflegt wird es aber nicht gerade. Nichtsdestotrotz: Man kann (wenn man nicht gerade mit einer Großfamilie anrückt) abends draußen sitzen, der Weg zum See ist unschlagbar kurz und der Pool ist auch super und häufig leer. Die Zimmer sind zweckdienlich, unser Badezimmer bzw. die Dusche war allerdings schlecht belüftet und entsprechend unappetitlich… da kommt’s aber auch ein bisschen drauf an, welches Zimmer man erwischt. Das Essen – wir hatten Halbpension – war okay, aber nicht überragend: Das Frühstück war jetzt nicht meine Lieblingsmahlzeit, abends gab es hingegen genug, um satt zu werden (Suppe, drei Pastagerichte, Fleisch, Fisch, zahlreiche Salate und Kaltspeise, kleine Auswahl an Desserts). Suppe und Pasta waren meist sehr gut, beim Rest hatte man dann nach ein paar Tagen den Dreh raus, was einem schmeckt. Und Pizza gab es dann an anderer Stelle genug! :)

Ebenfalls grandios an der Lage: Direkt neben unserem Seezugang war die Anlage des Campingplatzes Nanzel, inklusive eines kleinen Ladens, in dem es Getränke (Wasser, Lemon Soda (!) oder Limoncello), Schinken und Käse und Postkarten und Briefmarken zu kaufen gab. Wer also in der Nähe residiert eine Kleinigkeit braucht oder aber gleich Campen mag…

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Limone als Ort gefiel mir jedenfalls total gut, hier seht ihr ein paar Eindrücke von unserem ersten Spaziergang in die Stadt. Eine unbedingte Empfehlung: Esst Eis bei der Gelateria Artigianale an der Strandpromenade (es gibt auch noch einen Laden im Zentrum)! Ich hab Erdbeer, Mango, Biscotto und noch eine Menge mehr Sorten probiert und es war alles so unglaublich lecker! Ich frage mich ja immer noch, warum es hier in Deutschland nicht solche Eisschaber gibt…

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IMG_20160714_0093Das soll es für heute erstmal gewesen sein, das nächste Mal nehme ich euch dann mit in die Limonaia del Castel, die wir dem Gang durch die oben abgebildeten Gassen anschlossen.

Alter Jüdischer Friedhof // Dresden-Tipp

Nicht nur Tino Sehgals Performance „These Associations“ im Albertinum, sondern auch (Sehgals Performance findet doch noch bis 14. August statt!) das LackStreicheKleber-Festival geht an diesem Wochenende zu Ende. Zeit für einen neuen Tipp, der sich gleich am Sonntag, dem 7.8.2016, umsetzen lässt: Die Erkundung des Alten Jüdischen Friedhofs in der Äußeren Neustadt.

800px-Alter_Jüdischer_Friedhof_Dresdenvia // UlrichAAB, CC BY-SA 3.0

Wir waren im Juli da und nach knapp zwei Stunden Fakten, Geschichten und Eindrücken total begeistert von diesem unscheinbaren Gelände, das man sonst nur durch das riesige Gittertor betrachten (oder nach Absprache und Abholen des Schlüssels begehen) kann. Der Alte Jüdische Friedhof gilt als der älteste erhaltene jüdische Friedhof in Sachsen und ist – obwohl in den Folgejahren noch einige Juden, die ihre Grabstätten bereits „gebucht“ hatten, begraben wurden – seit 1869 geschlossen; im selben Jahr wurde in der Johannstadt der Neue Jüdische Friedhof eröffnet.

Man meint ja immer, das Schicksal der Juden während des Zweiten Weltkriegs ganz gut zu kennen, darüber hinaus (oder wahrscheinlich auch schon damit) sieht es aber mit den Kenntnissen über das Judentum recht düster aus. Bei der Führung über den Alten Jüdischen Friedhof erfährt man nicht nur, wie das Judentum vor mehreren Jahrhunderten in Dresden lebte und wie es zur Gründung und – was viel spannender ist – zur Erhaltung des Friedhofs, z.B. während des Nationalsozialismus, kam. Auch über die Grabsymbolik oder ganz allgemein über die Rituale vom Todesfall bis zur Beerdigung wird man hier ins Bilde gesetzt und man lernt einige herausragende jüdische Persönlichkeiten kennen, die teilweise hier begraben liegen. Und natürlich erfährt man auch, wie der älteste erhaltene jüdische Friedhof Sachsens nach Jahren des Verfalls wiederentdeckt und erfasst wurde und nun – langsam, aber stetig – restauriert und am Leben erhalten wird.

Am Ende der Führung ist man nicht nur begeistert über das Stück Geschichte, das sich da versteckt, sondern kann sogar – als wüsste man jetzt alles über das Judentum! – wissend schmunzeln, wenn man erzählt bekommt, dass der Alte Jüdische Friedhof nun endlich auch mal in Landkarten verzeichnet wird, wenn auch mit einem Kreuz gekennzeichnet. Mehr als empfehlen kann ich’s nicht – lasst euch eine Führung (monatlich, siehe hier) nicht entgehen, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt!

Alter Jüdischer Friedhof Dresden
Führung am 07.08.2016, 14 Uhr
Pulsnitzer Straße 12 (H Pulsnitzer Straße)
Eintritt 6€, ermäßigt 4€

Prag lässt nicht los III // Vysehrad

Heute möchte ich euch, ohne viele Worte, die letzten Fotos unseres Ausfluges nach Prag im Oktober zeigen. Die Bilder entstanden mit der Nikon EM und dem Lomochrome Turquoise, als wir den Vysehrad „erklommen“ und uns auf dem dortigen Gelände ein wenig umschauten.

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Das letzte Bild mag ich wegen der vielen Bildgründe besonders gerne – im Hintergrund erkennt man sogar noch die Prager Burg!
Wenngleich die Aussicht sich auf jeden Fall lohnt… Besonders viel war auf dem Vysehrad ja nicht los. Deshalb begaben wir uns dann noch auf einen Spaziergang über den Friedhof, der wirklich sehenswert ist ob seiner vielen schönen Grabsteine (und Grabsteinalternativen).

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Danach verschlug es uns auch schon wieder Richtung Bahnhof, von dem aus wir mit dem Bus wieder nach Dresden fuhren. Auf dem Weg konnte ich allerdings noch zwei tolle Motive einfangen:

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Das war’s dann also schon wieder mit den Prag-Impressionen, mal schauen, wann es uns das nächste Mal in die tschechische Hauptstadt verschlägt.

Prag lässt nicht los II // Neu- und Altstadt in turquoise

Vor Kurzem hatte ich euch Prag in schwarz-weiß gezeigt, heute folgen ein paar Eindrücke in türkis.
Am zweiten Tag unseres Kurztrips war das Wetter nicht wirklich besser, aber immerhin regnete es nicht. Genau richtig also, um die Standardstrecke abseits der Prager Burg zu erkunden: Mit der Metro ging’s zunächst zur Haltestelle Mustek und dann vom Nationalmuseum über den Wenzelsplatz, vorbei an all den schönen Hotels, bis hin zum Altstädter Ring.

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Am Wenzelsplatz gefallen mir die Grünflächen und natürlich die Bauten, die aus der Zeit des Jugendstils oder der Neorenaissance stammen, immer am besten. Schade ist nur, dass sie zwar grandios aussehen, aber scheinbar nicht genutzt werden – wirklich traurig!

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Wusstet ihr eigentlich, dass es in Prag an vielen Häusern Symbole gibt, die früher zur Orientierung galten und im 18. Jahrhundert schließlich durch Hausnummern abgelöst wurden? Es gibt zum Beispiel heute noch das Haus „Zum goldenen Schwan“ oder „Zum grünen Hummer“. Diese Zeichen wurden sinnbildlich verwendet und gaben beispielsweise den Beruf des Hausherren preis, sodass ein Symbol mit drei Geigen auf einen ansässigen Geigenbauer schließen ließ (näheres hier). Inzwischen gibt es in Prag sogar zwei „Hausnummern“, die auf unterschiedlichen Systemen beruhen.

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Diese beiden Bilder mag ich besonders gern, weil sie so schön das Alltägliche einfangen. Aber ihr seht, das Rathaus ist schon in Sicht!
Natürlich erhaschten wir auch einen Blick auf die Astronomische Uhr, aber wirklich… ich war wirklich enttäuscht und hatte anscheinend vergessen, wie kurz dieses ganze Schauspiel ist. Aber immerhin, für’s Foto hat sich die ganze Sache doch gelohnt, auch wenn ein zweiter anlauf notwendig war… Wobei mir der Abzug, den Rossmann mir geliefert hat viel besser gefällt als der Scan, vielleicht muss ich das nochmal optimieren.

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Der Altstädter Ring bietet ja viele alte Gebäude, aber das Rathaus mit seinen unterschiedlichen Baustilen ist schon ziemlich toll; auf dem unteren Foto sieht man die Türme der Teynkirche. Total beeindruckend fand ich ja auch wieder das Denkmal für Jan Hus, das mich total an das Denkmal aus Harry Potter erinnert, das nach der Machtübernahme Voldemorts in der Eingangshalle des Zaubereiministeriums errichtet wurde. Fotografiert hab ich’s aber nicht – das nächste Mal dann!

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Ganz oben auf meiner Liste steht übrigens auch noch der jüdische Friedhof, der bei unserem Gang durch das Viertel leider geschlossen hatte. Bei einem meiner früheren Besuche habe ich allerdings mal an einer Free Tour teilgenommen (ebenfalls zu empfehlen, trotz der Länge von 3-4 Stunden), die an diesem Friedhof vorbeiführte. Die Infos im Reiseführer und die Tatsache, dass jüdische Friedhöfe ja – vermeintlich – viel faszinierender sind als „normale“, machen aber wirklich Lust darauf, diesem besonderen Ort mal einen Besuch abzustatten.
Aber zunächst muss dieser Rundgang mit ein wenig Durch-die-Gassen-Streifen zu Ende gebracht werden. Uns verschlug es vom Altstädter Ring aus weiter in Richtung Art Nouveau Hotel, von dem ihr unten ein Detail sieht. Ganz in der Nähe befindet sich auch das Mucha-Museum, das dann auch irgendwann noch auf dem Plan steht; Prag hat einfach viel zu viel zu bieten!

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Einen kleinen Prag-Ausflug in türkis habe ich noch in petto, den gibt es dann hoffentlich in absehbarer Zeit. Wie sind eure Erfahrungen mit Prag – klappert ihr die üblichen Sights ab oder kennt ihr Orte, die nicht bekannt, aber trotzdem sehenswert sind?

Memo an mich: Das nächste mal steht der jüdische Friedhof auf der Liste!