Alter Jüdischer Friedhof // Dresden-Tipp

Nicht nur Tino Sehgals Performance „These Associations“ im Albertinum, sondern auch (Sehgals Performance findet doch noch bis 14. August statt!) das LackStreicheKleber-Festival geht an diesem Wochenende zu Ende. Zeit für einen neuen Tipp, der sich gleich am Sonntag, dem 7.8.2016, umsetzen lässt: Die Erkundung des Alten Jüdischen Friedhofs in der Äußeren Neustadt.

800px-Alter_Jüdischer_Friedhof_Dresdenvia // UlrichAAB, CC BY-SA 3.0

Wir waren im Juli da und nach knapp zwei Stunden Fakten, Geschichten und Eindrücken total begeistert von diesem unscheinbaren Gelände, das man sonst nur durch das riesige Gittertor betrachten (oder nach Absprache und Abholen des Schlüssels begehen) kann. Der Alte Jüdische Friedhof gilt als der älteste erhaltene jüdische Friedhof in Sachsen und ist – obwohl in den Folgejahren noch einige Juden, die ihre Grabstätten bereits „gebucht“ hatten, begraben wurden – seit 1869 geschlossen; im selben Jahr wurde in der Johannstadt der Neue Jüdische Friedhof eröffnet.

Man meint ja immer, das Schicksal der Juden während des Zweiten Weltkriegs ganz gut zu kennen, darüber hinaus (oder wahrscheinlich auch schon damit) sieht es aber mit den Kenntnissen über das Judentum recht düster aus. Bei der Führung über den Alten Jüdischen Friedhof erfährt man nicht nur, wie das Judentum vor mehreren Jahrhunderten in Dresden lebte und wie es zur Gründung und – was viel spannender ist – zur Erhaltung des Friedhofs, z.B. während des Nationalsozialismus, kam. Auch über die Grabsymbolik oder ganz allgemein über die Rituale vom Todesfall bis zur Beerdigung wird man hier ins Bilde gesetzt und man lernt einige herausragende jüdische Persönlichkeiten kennen, die teilweise hier begraben liegen. Und natürlich erfährt man auch, wie der älteste erhaltene jüdische Friedhof Sachsens nach Jahren des Verfalls wiederentdeckt und erfasst wurde und nun – langsam, aber stetig – restauriert und am Leben erhalten wird.

Am Ende der Führung ist man nicht nur begeistert über das Stück Geschichte, das sich da versteckt, sondern kann sogar – als wüsste man jetzt alles über das Judentum! – wissend schmunzeln, wenn man erzählt bekommt, dass der Alte Jüdische Friedhof nun endlich auch mal in Landkarten verzeichnet wird, wenn auch mit einem Kreuz gekennzeichnet. Mehr als empfehlen kann ich’s nicht – lasst euch eine Führung (monatlich, siehe hier) nicht entgehen, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt!

Alter Jüdischer Friedhof Dresden
Führung am 07.08.2016, 14 Uhr
Pulsnitzer Straße 12 (H Pulsnitzer Straße)
Eintritt 6€, ermäßigt 4€

Schiff ahoi!

Bevor es demnächst irgendwann mal mit den Impressionen aus Limone los geht, möchte ich euch heute noch ein paar Bilder zeigen, die Mitte Juni in Greifswald entstanden sind. Viele Worte braucht es dazu eigentlich nicht, wir sind ein bisschen am Greifswalder Hafen rumspaziert, um dem Treiben des 15. Greifswalder Drachenboot-Festes zuzuschauen.

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Unterwegs war ich hier wieder mit der Nikon FE, die sich zu meiner festen Begleitung auf Fototouren entwickelt hat. Die Kategorisierung „in Lomotion“ hat dieser Beitrag also eigentlich gar nicht verdient. Ich sollte dringend mal wieder zu ner Lomo-Kamera greifen…

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Von diesem schönen Platz haben wir uns schließlich das Treiben angeschaut und den brüllenden Anführern (das hat bestimmt einen korrekten Namen…) zugehört.

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Wirklich spektakulär war das Ganze jetzt nicht, aber ich bin ja auch keine Sportskanone, die sich unheimlich für sowas interessiert. Aber wenn’s ne schöne Kulisse rundherum gibt und es was mit der Ostsee zu tun hat, sag ich doch nicht nein! Auf dem Rückweg haben wir sogar noch Hamburg und den Atlantik gesehen… Sachen gibt’s!

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juli 25-31

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gesehen //
Boardwalk Empire
gehört // Honne & Izzy Bizu – Someone that loves you
gelernt //
Paris liegt ganz woanders, als ich immer dachte! Und das bei mehreren Jahren Französischunterricht…
getan // seit Monaten (ach was, Jahren!) herumliegende Bücher, DVDs und PC-Spiele endlich mal bei momox, rebuy und Co. verscherbelt
gegessen // Schneewittchenkuchen
getrunken //
dank den toll illustrierten Flow-Ferienbuch-Postkarten: Ipanema (mit Maracujasaft) – supergut!
gefreut // über das gemeinsame Familienessen bei Lara’s
gelacht // beim „Krazy Wordz“ spielen
geplant // Fotos der letzten 4 Jahre bestellen und Fotoalben anlegen
gewünscht// eine Speckstreifenmaschine!
geklickt // Spotify… ich bin ja nicht so der Trendsetter, oder? :D

Fotomarathon IV // Ich habe gewonnen!

Vor einigen Wochen habe ich euch ja schon lang und breit (in sage und schreibe drei Artikeln – hier geht’s zum ersten Teil) erzählt, was es mit dem Dresdner Fotomarathon, unserem Weg und meinen Fotos auf sich hat. Und während ich gemütlich in Italien am Gardasee chillte, erreichte mich irgendwann eine Nachricht oder vielmehr ein Bild, das offerierte, dass ich den Platz 1 in der Kategorie Analog belegt hatte. Wie geil ist das denn? Das erste Mal teilgenommen und schon Platz 1 (von übrigens 19 analogen Teilnehmern) – besser geht’s nicht, oder?

Die Siegerehrung habe ich ob des oben erwähnten Urlaubs verpasst, den Preis bekam ich aber trotzdem, nämlich einige Tage nach meiner Rückkehr per Post: Eine Lomo Instant Black und eine Trimestermitgliedschaft im Fotoclub Dresden.

Viel cooler sind doch aber Ruhm und Ehre: Meine Bilder haben ein eigenes Siegervideo bekommen, wuhu!

Die anderen Sieger (jeweils Platz 1-3, analog und digital) haben ebenfalls ein Video, sodass ihr einfach neben meinem in der rechten Leiste schauen und anklicken könnt. Ausgewählte Fotos könnt ihr euch hier anschauen. Platz 3 analog mag ich ja – vor allem wegen der einheitlichen Farbigkeit – sehr gern, die Serie ist mir schon beim Scrollen durch die gesamten Fotos (die ihr euch im Archiv anschauen könnt) aufgefallen. Falls ihr’s lieber analog mögt und in Dresden unterwegs seid, habt ihr noch bis Ende September die Möglichkeit, die Ausstellung aller Teilnehmerfotos im Uniklinikum (Haus 21) anzuschauen!

Ich freu mich ja immer noch ein bisschen und bin fest überzeugt, dass mir der schöne Lomochrome Turquoise ein bisschen unter die Arme gegriffen hat! Ich bin gespannt, ob – oder vielmehr in welcher Stadt – ich das nächste Mal beim Fotomarathon teilnehme… Dresden war jedenfalls super!

Ein Hoch auf den Sommer! // Dresden

Obwohl ich noch nicht einmal im Freibad war und es vor einer Stunde in Strömen regnete, ist dieser Sommer ein echter Sommer für mich. Deshalb gibt es hier und jetzt ein sommerliches Potpourri aus Fotos, Songs und einem Cocktail-Tipp, den alle Flow-Ferienbuch-Inhaber zwar schon kennen, allen anderen aber nicht vorenthalten sein sollte. Sommer – here we go!

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Grillen, oh Grillen! Wir leben seit über fünf Jahren ohne Balkon, da kommt ein gemütliches Grillen nicht so ohne Weiteres zustande… Dank einer Freundin, auf deren Balkon wir hier den puren Geschmack von Sommer genießen konnten und unserem neuen, grandiosen Grill, der dank Lüfter (wie bescheuert, dass sogar Grills scon mit Batterien funktionieren, aber es funktioniert!) auch superschnell einsatzbereit ist, stand Grillen in den letzten Monaten schon ein paar Mal auf dem Programm.

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Unsere grünen Sprösslinge wachsen derweil… Hier noch in voller Blüte, haben wir schon über 50 Tomaten von den Pflanzen aus unseren Balkonkästen geernet – viele weitere warten noch auf’s Erröten. Und von Affenbrotbäumen können wir im Moment gar nicht genug bekommen… die wachsen aber auch wie verrückt. Wir haben ein Bäumchen vor zwei Monaten radikal beschnitten (also wirklich radikal – es war nur noch das Stämmchen übrig!) und inzwischen ist es wieder prächtig grün! Das ist doch Zauberei!

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Ausflüge und Spaziergänge gehören natürlich auch ins Sommerprogramm! Hier mal wieder zum Hohen Stein… Diesmal ging es aber über die viel gerühmten Streuobstwiesen hinaus, weiter zum Gelände der Felsenkeller-Brauerei und von dort aus zurück nach Dresden-Plauen. Immer wieder ein schöner Weg und dank der neuen Strecke gab’s auch so einige tolle Ecken zu entdecken.

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Eis, Eis, Baby! Das Eiscafé Piccolino liegt auf unserer Hoher-Stein-Strecke und hat auch immer wieder schmackhafte Sorten zu bieten. Absolut toll: Hier gibt es nicht nur fruchtiges, sondern auch milchig-sahniges Eis. Das ist für uns hervorragend, weil mein Freund lieber die cremigen Sorten mag, während ich fruchtiges, wässriges Eis bevorzuge – sieht man oben ja auch. Hier gab’s für mich Wassermeloneneis, was ob der Farbe etwas irritierte, aber super schmeckte! (Auf Instagram kann man übrigens meinen ganzen „Eisschweifungen“ des Sommers folgen… Mein bestklingendstes Eis diesen Sommer war übrigens „schokokokos“!)

Und was wäre der Sommer ohne den passenden Soundtrack? Frisch entdeckt und perfekt für laue, glückliche Sommerabende befunden:

Aber was wäre der perfekte Sommerabend ohne den passenden Drink? Ein trockener… Ha! Okay, der Witz war auch trocken. Wir haben uns durch Zufall (sprich: dem spontanen Kauf einer Flasche Ginger Ale, auf der ein Rezept vermerkt war) zu alkoholfreien Cocktail-Trinkern gemausert und schlürfen abends nun immer die leckersten Dinge. Neben dem Chicago Cooler haben wir gestern erstmals den Ipanema nach folgendem Rezept ausprobiert:

ipanemavia Barbara Dziadosz

Wir haben den Zucker weggelassen und die Limette durch Limettensaft ersetzt, das war wunderbar. Probiert’s aus – Maracuja ist sowieso geil! In Italien hab ich sogar Passionsfruchtpflanzen gesehen und da hingen tatsächlich Früchte dran – crazy!
Nun also noch ein abschließendes Lied mit passendem Namen und bis zur nächsten Folge „Ein Hoch auf den Sommer!“ – Genießt ihn!

juli 18-24

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gesehen //
Brick Mansions
gehört // Kelly Family: I can’t help myself
gelesen / Erinnerungen aus München
getan // Zeit mit Freunden verbracht
gegessen // Köfte
getrunken // Chicago Cooler
gefreut // über das Instax-Album, das nun endlich bei mir angekommen ist (nachdem eine Bestellung über ebay ein absoluter Reinfall war…)
geplant // Hochzeitsvorbereitungen
gekauft // einen Wesco-Brotkasten und – endlich mal wieder ein Flohmarkt-Erfolg! – ein Stecknadel-Döschen
geklickt // den Story Tiles-Shop mit seinen wunderbaren Fliesen

Zurückgemeldet, mit einem Dresden-Tipp im Gepäck // These Associations

Ich bin wieder da! Nach einigen wunderbaren Tagen am rauschenden und wellenschlagenden Gardasee, täglichem Sonnencremen, einem abenteuerlichen Ausflug nach Sulzano und mit dem Kopf noch ein bisschen in den Wolken und bei der wunderbaren Flora des Monte Baldo feststeckend, muss ich mich nun langsam wieder daran gewöhnen, dass nun die Masterarbeit auf mich zurollt. Aber der Sommer ist ja noch lange nicht vorbei und ich bin fest entschlossen, das mittelmäßige Wetter hier zum Besten zu wenden – mein Eiskonsum kann sich in diesem Jahr jedenfalls sehen lassen!

Ist das Wetter dann doch mal wieder schlechter, bietet sich nicht nur ein Bibliotheksbesuch an, sondern vor allem ein Gang ins Albertinum. Denn dort findet seit Anfang Juli die Performance „These Associations“ des Künstlers Tino Sehgal statt.

tino-seghal-dresden-1// Gedächtniszeichnung von Sohyun Jung, via

Performance klingt natürlich erstmal fürchterlich schlimm, wer allerdings ein wenig Zeit und den Mut hat, sich auf überraschende Situationen und faszinierende Momente einzulassen, sollte sich dieses Kunstereignis nicht entgehen lassen!

Ursprünglich wurde „These Associations“ für das Londoner Tate Modern entwickelt, für Dresden wurde das Konzept leicht angepasst. Für fünf Wochen wird der Lichthof des Albertinums, der kostenlos zugänglich ist und allein wegen seiner Architektur schon ein Must-See sein sollte, zur Aktionsfläche für bis zu 40 Performer, die sich nach einer Choreographie, die wohl bloß Künstler und Akteure kennen, bewegen, singen, sprechen und von Zeit zu Zeit den Besuchern ganz persönliche Geschichten erzählen.

Ich war inzwischen zwei Mal da und kann versprechen, dass sich auch ein mehrmaliger Besuch lohnt. Während ich beim ersten Mal erstmal beobachtet habe, was da abgeht und ein bisschen beklommen war, als einer der Akteure plötzlich zielstrebig auf uns zulief, konnte ich das zweite Mal total genießen. Man beobachtet, hört zu, schaudert und stellt sich beständig Fragen… Was genau hier abgesprochen ist, ob immer dieselbe Geschichte erzählt wird (nein!), ob das Lächeln und Lachen jetzt auch dazu gehört oder ob sich die Performer – die im Übrigen ganz normale, vom Künstler gecastete Dresdner sind – gerade nur nicht zusammenreißen können und selbst über das Schmunzeln müssen, was gerade vorgeht. All das wirft einfach so viele Fragen auf, gibt zu denken und beschert an der ein oder anderen Stelle eine Gänsehaut. Schaut’s euch an, geht hin und taucht ein – es lohnt sich!

// Ausstellungsbeschreibung auf der Seite der SKD
// Artikel in der Monopol: Crowdsourcing

Tino Sehgal – These Associations
5. Juli bis 14. August 2016
Albertinum, Tzschirnerplatz 2
Di-So 10-18 Uhr, Mo geschlossen
Eintritt frei