Ich habe einen (W)apfelkuchen gebacken!

Einen was? Wapfelkuchen? Ja, einen Wapfelkuchen. Und das kam so:

Fee ist eine Bastelfee (haha! Sorry, der musste sein!) und präsentiert auf ihrem Blog von Zeit zu Zeit großartige Linolschnitte, von denen ich wünschte, sie selbst produziert zu haben.
Vor einiger Zeit postete sie auf Instagram einen Ausschnitt ihres neuesten Linol-Projektes, das die Heilkraft von Apfelkuchen betont. Leider – nein, eigentlich nicht leider – wählte sie den Ausschnitt etwas ungünstig; die meisten ihrer Follower fragten sich nämlich, was denn ein „Wapfelkuchen“ sei.

Die Auflösung dieser Verwirrung kam einige Zeit später, als Fee auf ihrem Blog das Missverständnis aufklärte und ihre Fabrikation in voller Pracht zeigte (übrigens zum Ausdrucken!). Zudem sinnierte sie von einem grandiosen Wapfelkuchen, die sie jedoch aus Zeitgründen noch nicht umsetzen konnte und rief zugleich dazu auf, eine Wapfelkuchen-Variante zu kreiren und zu verbloggen. So richtig ernst scheint Fee das zwar nicht gemeint zu haben, zumindest war sie nicht besonders überzeugt, dass sich jemand dieser Aufgabe widmet, aber wie ihr jetzt ja wisst: Ich mag sinnlose Beschäftigungen von Zeit zu Zeit.

wapfelkuchen_fertig_warm Kopie
Zutaten für ein kleines Blech = halbe Torte:

  • 200 gr Mandeln
  • 1 TL gesiebtes Backpulver
  • 100 gr Zucker + mehr Zucker zum Karamellisieren
  • 3-4 Eigelb sowie Eiweiß
  • 1/2 TL geriebene Bittermandeln
  • Schokotröpfchen
  • 3 Äpfel
  • zwei Handvoll Walnüsse
  • Rum und Rosinen für Rumrosinen

1. Am Tag zuvor die Rosinen in Rum einlegen.

2. Mandeln, Backpulver, 100 gr Zucker, Eigelb und ggf. Bittermandeln zu einem Teig verrühren, vielmehr kneten. Eiweiß schlagen, eine Prise Salz hinzufügen und unter den Teig unterheben. (Der Teig stammt von diesem Rezept von Anne, dass ich schon lange mal ausprobieren wollte. Jetzt weiß ich zumindest halbwegs, wie der Teig schmeckt – sehr süß! Wenn die Torte durch die Walnüsse im Endeffekt vielleicht auch nicht ganz so weihnachtlich schmecken würde…) Streuselliebhaber mögen an dieser Stelle Schokotröpfchen auf den Teig streuen.

wapfelkuchen_teig3. Drei große Äpfel schälen, entkernen und in Schnitze schneiden, die anschließend kunstvoll auf dem Teig arrangiert werden. Das Ganze für ca. 25-30 Minuten bei 175°C Umluft in den Ofen stellen.

wapfelkuchen_teig_apfel4. Während der Kuchen im Ofen ist Walnüsse knacken, auslesen und nach Belieben zerkleinern. Zucker nach Gefühl in einer Pfanne langsam zum Schmelzen bringen, die Nüsse zugeben und unter Rührenrührenrühren warten, bis der harte Zucker wieder weich wird. Danach die karamellisierten Nüsse auf Backpapier legen und auskühlen lassen. Profitipp vom zwischendurch naschenden Bäcker: Macht lieber ein paar mehr, sonst bleiben keine mehr für den Kuchen.

5. Nach besagter Backzeit den Stäbchentest vollführen, um die Güte (hinsichtlich der Fertigkeit) des Teiges zu ermitteln. Wenn er gut ist, den Ofen ausmachen, den Kuchen aber noch stehen lassen und mit allem bestreuen, was in der Nähe ist: karamellisierten Walnüssen, in Rum eingelegten Rosinen, Schokotröpfchen.

DSC_68456. Am besten noch warm genießen.

wapfelkuchen_stueck_fertig_wirklich(Ganz zu schweigen von der Qualität der Fotos, die mal wieder im blödesten Nachmittagslicht entstanden sind, (Ich bin bei Essen ja eh Contra Fotografieren und Pro schnell Aufessen!) muss dieser Apfel so aussehen. Der ist nämlich greifswalderischer Herkunft mit zusätzlicher, wochenlanger Reifephase in der heimischen Küche.)

Ich dachte übrigens sehr lange darüber nach, wie ich das W beim Wapfelkuchen interpretieren soll. Da gab es den Wwwapfelkuchen (Apfelkuchen mit Wumms und Wodka. Und dem betrunkenen dritten W.), den W(alnuss)-apfelkuchen und den Wapfelkuchen – wahlweise W(inter)-Apfelkuchen oder W(eihnachts)-Apfelkuchen.

Der Wwwapfelkuchen scheiterte am nicht vorhandenen Wodka. Rum gab es aber, deshalb die eingelegten Rosinen.
Der Walnuss-Apfelkuchen hätte ziemlich genauso wie der obige Wapfelkuchen ausgesehen, nur mit Walnüssen im Teig. Da ich aber jede einzelne Nuss – Qualitätsware aus Neustrelitz – einzeln mit dem Fleischhacker öffnen musste und mir 200 gr PLUS Dekonüsschen zuviel erschienen, entschied ich mich dazu, das erste Mal mein Nusszerkleinerungsgerät zu nutzen und Walnüsse durch Mandeln zu ersetzen, die ich noch zur Genüge im Schrank hatte.
Der Geschmack entschied schließlich, dass es ein Weihnachts-Apfelkuchen ist, der dennoch die Komponenten der beiden anderen Überlegungen enthält. Ein Winter-Apfelkuchen wäre aber auch schön, dann könnte ich in einigen Monaten Fapfel-, Sapfel- und Hapfelkuchen kreieren. So kann man sich auch zum Backen motivieren!

Unser Fazit zum Wapfelkuchen:
Äußerst weihnachtlich im Geschmack, als Kuchen im Blech schlecht zu schneiden (bröselig!), schmeckt auch nach ein, zwei Tagen noch. Und: karamellisierte Walnüsse und Schokotröpfchen sollten auf jedem guten Gebäck Platz finden!
Und immer dran denken: Wenn nichts mehr geht, geht immer noch (W)apfelkuchen!

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Über Lisa

Lisa, Jahrgang '91, Dresden. Mag Kunst, Lomographie und alles mögliche Kreative.

4 Antworten zu “Ich habe einen (W)apfelkuchen gebacken!”

  1. Fee ist mein Name sagt :

    Sehr gut. Du bist mein Held. Bis jetzt hast du auch noch keine Konkurrenz. Die Zeichen stehen also gut ;)!

  2. Eva sagt :

    Super! Ich zermattere mir auch schon die ganze Zeit das Hirn, für was das w stehen könnte. :) Deine Interpretation gefällt mir und sieht äußerst köstlich aus.
    Liebste Grüße
    Eva

  3. Fee ist mein Name sagt :

    Schlechte Nachrichten: Du hast doch noch Konkurrenz bekommen und leider ist die 50-50-Chance nicht zu deinen Gunsten ausgefallen… Trotzdem danke <3

Ein Kommentar, juhu!